Dieses Jahr quartierten wir uns im altehrwürdigen "Wyndham Garden" im beschaulichen Donaueschingen ein. Der Schwarzwald ist ein erstaunliches Fleckchen Erde, wie ich immer wieder feststelle. Man biegt um ein paar Ecken und plötzlich ist da Weite. Dunkle Tannen, tiefe Wolken, winzige Häuseransammlungen in den hügeligen Wiesen und kleine Lichter hinter den Fenstern unter den wuchtigen Dächern. Eine ganz andere Welt. Man atmet fast schon automatisch ein bisschen durch. Und der Zuckerguss obendrauf: Schnee!
Ich bin zwar definitiv ein Sommerkind, aber für eine kleine Prise Schneezauber kann ich mich immer erwärmen. Und für uns war dies auch gleichzeitig der erste Schnee für diesen Winter. Ich weiß - in nördlicheren Gefilden habt ihr die Schnauze davon gestrichen voll! Aber wir hier unten haben echt noch kein Flöckchen fallen sehen.
Aber nochmal zurück zum altehrwürdigen Hotel. Das Vier-Sterne-Hotel ist definitiv in die Jahre gekommen - das schon. Aber das wussten wir schon vorher. Ich hab nämlich was übrig für den speziellen Charme älterer Hotels.
Somit fand ich auch die Zimmerchen im allgegenwärtigen Flowerprint total niedlich.
Der Wellnessbereich des Wyndham Garden ist liebevoll ausgestattet und umfasst eine Sauna sowie zwei Whirl-Pools bzw. eher "Whirl-Wannen". Wir hatten allerdings Größeres im Sinn und machten uns nach einem reichhaltigen Frühstück auf zur Badewelt Schwarzwald. Wir kannten das Prinzip schon aus Sinsheim: Hübsche Palmenoase mit Poolbar und große, vielfältige Saunalandschaften, viele Menschen, viel Lärm. Nur dass das Ganze in Sinsheim einfach noch viel größer ist. Im Wellnessbereich bei der Schwarzwald-Badewelt gab es z.B. keine eigene Palmenoase. Die textilfreie Zone erstreckt sich lediglich auf die erhöhte "Liegewiese" und die angrenzende Saunalandschaft (die allerdings mit lediglich vier mehr oder minder kreativen Saunen auch kleiner ausfällt). Altbekannt und bewährt allerdings: die tollen Liegemöglichkeiten. Wer Glück hat, ergattert eine Strandmuschel oder ein gemütliches "Bett", aber auch die normalen Liegen sind sehr angenehm. Leider weniger angenehm: Der Lärmpegel. Der sich aber wiederum bei einer so großen Anzahl an Badegästen kaum in Grenzen halten lässt. Ein separater - wirklich stiller - Ruheraum wäre hier eine echte Errungenschaft (nur mal so am Rande).
Fotos - leider Fehlanzeige. Das Personal achtet penibel darauf, dass keiner der Gäste mit einem Smartphone hantiert. Dies ist auch per Schild verboten. Wobei das mit Lärmbelastung sicher nicht zu begründen ist - die ist auch so hoch. Es geht wohl mehr um das Fotografieren. Nun ja.
Der Tag war schön. Wir schwitzten in der Panorama- und der Feuersauna und kühlten uns unter der Kristalldusche ab - übrigens ein Triuph! Ich liebe die gemütliche Erschöpfung nach Sauna-Gängen aber für Panikattacken-Ladys wie mich ist so ne Sauna schon eher sowas wie ein Drahtseilakt. Der "Ausnahmezustand", die starke Hitze, das Schwitzen - hui. Da meldet der Hypothalamus (oder was auch immer für die Panik "zuständig" ist) gleich mal "Alarm". Man könnte ja sterben. Daher bin ich in Saunen immer nur so semi-entspannt und halte es nur so gute 10 Minuten aus. Das Gute: Dass ich da nackt bin und andere Menschen mich sehen könnten, ist mir dann nicht mehr so wichtig. Aber - yeah - ich habe auch diesen Saunagang überlebt. Nach einem leckeren Beeren-Smoothie ging es dann auch schon bald zurück ins Hotel.
Am Abreisetag nahmen wir vor der endgültigen Heimreise noch die "Solemar-Therme" in Bad Dürrheim mit. Beim Travador-Schnäppchen waren nämlich zwei dreistündige Gutscheine für das Bad inbegriffen. Im Vergleich zur Badewelt absolutes Kontrastprogramm. Hier liegt der Fokus eindeutig eher auf dem Reha-Aspekt und es dreht sich natürlich alles um Sole. Das Wasser ist daher auch in jedem Becken mehr oder minder salzig. Mein absolutes Highlight unseres dreistündigen Aufenthalts: Die Salzgrotte.
Wieder Panikalarm, denn man kommt da rein und sieht - nichts! Außer weißem Nebel. Man läuft gegen eine salzige Nebelwand und wenn man sich nur einen Schritt voneinander entfernt, ist der andere verschwunden - bäm. Das war allein schon sehr entertaining. Man konnte zudem entweder oben sitzen - und eine halsbrecherische Treppe in fast vollständiger Blindheit erklimmen - oder man saß unten. So wie wir. Ich für meinen Teil fand das toll. Es war da drinnen nicht brütend heiß, sondern angenehm. Und die Hals-Nasen-Ohren-Bronchien-Gegend reagierte schon nach Sekunden total positiv auf den Salznebel. Total befreiend! Endlich wieder durchatmen. Phuuuuuuuuu.
Dann kann es jetzt also los gehen, das Jahr 2016. Ich bin durchgekocht, abgekühlt, erfrischt, ordentlich eingesalzen und eingeweicht und dementsprechend erschöpft, aber happy. Und der Freund zieht sich jetzt auf der Couch wie verrückt "Männerprogramm" rein nach zwei Tagen im rosa Blümchenparadies. Die dreckigsten Jobs, die härtesten Autos, die ekligsten Überlebenskünstler, die gefährlichsten Sonstwases.
Ihr wisst schon.
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