Kennt ihr das, wenn man manchmal plötzlich Dinge einfach weiß? So mit absoluter Sicherheit und Schmetterlingen im Bauch?
So war mein Silvester 2014/15.
Wir waren spontan auf einer Party gelandet, hoch oben auf einem Berg in einem Zelt mitten auf einer verschneiten Wiese. Um Mitternacht gingen wir nach draußen und rings um den Berg schossen Raketen in die Höhe. Silvester inmitten tanzender, bunter Lichter. Und obwohl zu diesem Zeitpunkt doch so manches für mich in der Schwebe war, wusste ich, dieses Jahr wird gut.
Und es wurde gut, verdammt gut.
Ich hatte mir gewünscht, meinen Job behalten zu dürfen - und ich wurde sogar befördert und bekam eine kleine Gehaltserhöhung.
Ich wollte reisen, eigentlich egal wo hin - und wir reisten dann tatsächlich zu meinem absoluten Traumziel: Bali!
Ich wollte meine Freundschaften pflegen und habe gleich zwei neue Freundinnen gefunden.
Das alles ist geschehen, ohne dass ich dafür kämpfen musste. Es war ganz natürlich, als hätte sich alles einfach so gefügt, dass es am Ende passt, weil es so sein sollte.
Bali, Floating Palace
Dieses Silvester war anders. Ruhiger, harmonischer. Mein erstes Pärchensilvester. Mit neuen Freunden. Raclette bei Sekt mit Himbeeren. Und dann zusammen hoch oben über den Lichtern der Stadt auf Mitternacht warten. Als um Mitternacht die Raketen in den Himmel stiegen und glitzernde Sternenregen zu Boden sanken, wünschte ich mir, es möge einfach alles so bleiben wie bisher. Es wäre vermessen, sich mehr zu wünschen.
Kleinigkeiten höchstens. Mal wieder einen Yogakurs machen. Gesünder essen. Mehr Sport.
Und dann zieht er etwas aus seiner Manteltasche. Klein genug, um es mit drei Fingern herauszuholen. Der Moment wäre perfekt dafür. Wir hoch oben über den tanzenden Funken und Lichtern, ein neues Jahr, Liebe überall. Die Lichter verschwimmen, weil meine Augen feucht werden.
Aber es kommt eine Schachtel Marlboro zum Vorschein.
Ich muss lächeln. Schon wieder drauf reingefallen.
Ja, es soll und darf gerne alles genau so weiter gehen, wie bisher. Ich bin glücklich, definitiv.
Aber es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, es würde nicht der naive Mädchentraum in mir schlummern, mal eines Tages eine Braut zu sein.
"Warum denn? Ist doch dann auch nix anders als zuvor", höre ich einige meiner Freundinnen im Chor sagen und die Schultern zucken. Es geht mir aber nicht um das Davor oder das Danach. Es geht mir um den Tag. Ein Tag, den wir unserer Liebe weihen, an dem wir uns versprechen, uns zu lieben bis wir sterben.
"Das ist aber auch keine Garantie!" ruft der Freundinnenchor wie aus der Pistole geschossen.
Nein, ist es nicht. Soll es auch nicht sein. Aber wäre es nicht eine wundervolle Erinnerung, zu wissen, es gab eine Zeit, einen Tag, einen Moment, an dem der Mensch, den ich am meisten liebe, mich auch so sehr liebte, dass er sein Leben mit mir verbringen wollte. Ich glaube, es ist ein Schatz, zu wissen, dass man - wenigstens ein Mal im Leben - so sehr geliebt worden ist.
Deswegen werde ich auch weiterhin nach Brautsträußen hechten, während die anderen Mädels schreiend wegrennen als wäre der Brautstrauß eine Handgranate oder sich währenddessen an der Bar einen Shot in den Hals schütten und die Lippen kräuseln.
...
Aber ja. Mein Leben ist schön. Auch im Augenblick schon.
Ich lasse mich gerne weiter überraschen.
Und bin gespannt worauf ich zurückblicke, wenn das nächste Mal die Silvesterraketen in den Himmel schießen.
So war mein Silvester 2014/15.
Wir waren spontan auf einer Party gelandet, hoch oben auf einem Berg in einem Zelt mitten auf einer verschneiten Wiese. Um Mitternacht gingen wir nach draußen und rings um den Berg schossen Raketen in die Höhe. Silvester inmitten tanzender, bunter Lichter. Und obwohl zu diesem Zeitpunkt doch so manches für mich in der Schwebe war, wusste ich, dieses Jahr wird gut.
Und es wurde gut, verdammt gut.
Ich hatte mir gewünscht, meinen Job behalten zu dürfen - und ich wurde sogar befördert und bekam eine kleine Gehaltserhöhung.
Ich wollte reisen, eigentlich egal wo hin - und wir reisten dann tatsächlich zu meinem absoluten Traumziel: Bali!
Ich wollte meine Freundschaften pflegen und habe gleich zwei neue Freundinnen gefunden.
Das alles ist geschehen, ohne dass ich dafür kämpfen musste. Es war ganz natürlich, als hätte sich alles einfach so gefügt, dass es am Ende passt, weil es so sein sollte.
Bali, Floating Palace
Dieses Silvester war anders. Ruhiger, harmonischer. Mein erstes Pärchensilvester. Mit neuen Freunden. Raclette bei Sekt mit Himbeeren. Und dann zusammen hoch oben über den Lichtern der Stadt auf Mitternacht warten. Als um Mitternacht die Raketen in den Himmel stiegen und glitzernde Sternenregen zu Boden sanken, wünschte ich mir, es möge einfach alles so bleiben wie bisher. Es wäre vermessen, sich mehr zu wünschen.
Kleinigkeiten höchstens. Mal wieder einen Yogakurs machen. Gesünder essen. Mehr Sport.
Und dann zieht er etwas aus seiner Manteltasche. Klein genug, um es mit drei Fingern herauszuholen. Der Moment wäre perfekt dafür. Wir hoch oben über den tanzenden Funken und Lichtern, ein neues Jahr, Liebe überall. Die Lichter verschwimmen, weil meine Augen feucht werden.
Aber es kommt eine Schachtel Marlboro zum Vorschein.
Ich muss lächeln. Schon wieder drauf reingefallen.
Ja, es soll und darf gerne alles genau so weiter gehen, wie bisher. Ich bin glücklich, definitiv.
Aber es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, es würde nicht der naive Mädchentraum in mir schlummern, mal eines Tages eine Braut zu sein.
"Warum denn? Ist doch dann auch nix anders als zuvor", höre ich einige meiner Freundinnen im Chor sagen und die Schultern zucken. Es geht mir aber nicht um das Davor oder das Danach. Es geht mir um den Tag. Ein Tag, den wir unserer Liebe weihen, an dem wir uns versprechen, uns zu lieben bis wir sterben.
"Das ist aber auch keine Garantie!" ruft der Freundinnenchor wie aus der Pistole geschossen.
Nein, ist es nicht. Soll es auch nicht sein. Aber wäre es nicht eine wundervolle Erinnerung, zu wissen, es gab eine Zeit, einen Tag, einen Moment, an dem der Mensch, den ich am meisten liebe, mich auch so sehr liebte, dass er sein Leben mit mir verbringen wollte. Ich glaube, es ist ein Schatz, zu wissen, dass man - wenigstens ein Mal im Leben - so sehr geliebt worden ist.
Deswegen werde ich auch weiterhin nach Brautsträußen hechten, während die anderen Mädels schreiend wegrennen als wäre der Brautstrauß eine Handgranate oder sich währenddessen an der Bar einen Shot in den Hals schütten und die Lippen kräuseln.
...
Aber ja. Mein Leben ist schön. Auch im Augenblick schon.
Ich lasse mich gerne weiter überraschen.
Und bin gespannt worauf ich zurückblicke, wenn das nächste Mal die Silvesterraketen in den Himmel schießen.
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